Wanderung vom Donnerstag, 26. Februar 2015 der Senioren-Wandergruppe GUGGER:
Ausflug ins obere Fricktal
Der
Schreiberling
kann
diesmal
nicht
dabei
sein.
Da
einige
unter
Euch
aber
seine
Ergüsse
zu
schätzen
scheinen,
hat
er
beschlossen,
ausnahmsweise
einen
Bericht
aus dem "Off" zu schreiben, wie man auf Neudeutsch zu sagen pflegt.
Die
heutige
Wanderung
beginnt
in
Zeihen,
im
äussersten
östlichen
Zipfel
des
vormaligen
Vorderösterreich.
Das
war
der
letzte
habsburgische
Besitz
auf
Schweizer
Boden.
Im
Frieden
von
Lunéville
wurde
1802
dieser
Besitz
aufgelöst.
Der
Teil
rechts
des
Rheins
fiel
an
die
Markgrafschaft
Baden,
der
linksrheinische
Teil,
also
das
Fricktal
von
Zeihen/Hornussen
bis
Augst,
ging
im
1803
gegründeten
Kanton
Aargau
auf
und
wurde
damit
schweizerisch.
Die
ehemals
habsburgischen
Orte
erkennt
man auch heute noch daran, dass sie im Gegensatz zu den bernischen Besitztümern katholisch geblieben sind.
Von
Zeihen
aus
bildete
sich
in
den
letzten
Jahren
die
politische/ökologische
Bewegung
"Bözberg
West",
die
sich
gegen
die
Erschliessung
von
neuen
Kalkabbaugebieten
der
Zementindustrie
im
Raum
Bözberg
und
gegen
das
Atomtiefenlager
Bözberg
gewehrt
hat.
Heute
liegt
Zeihen
wie
die
anderen
Dörfer,
die
durchwandert werden, zum neu gegründeten Jurapark Aargau, eine Art von Nationalpark light, auch Regionalpark genannt.
Geographisch
findet
die
heutige
Wanderung
im
Tafeljura
statt,
der
durch
Hochebenen
charakterisiert
ist,
dies
im
Gegensatz
zu
dem
weiter
südlich
gegen
das
Mittelland
gelegenen
Ketten-
oder
Faltenjura.
Von
Zeihen
geht
es
zuerst
hoch
zum
Eichhof
und
dann
hinunter
nach
Herznach,
ein
anderer
geschichtsträchtiger
Ort
an
der
Staffelegg-Passstrasse.
Bekannt
wurde
Herznach
durch
das
Eisenerz-Bergwerk,
das
nur
während
rund
30
Jahren
von
1937
bis
1967
betrieben
wurde.
Das
Erz
wurde
in
Stollen
abgebaut,
zuerst
in
einem
beim
Hauptstolleneingang
platzierten
Siloturm
gelagert
und
dann
mit
einer
Material-Seilbahn
zum
Bahnhof
Frick
transportiert,
wo
es
auf
Eisenbahnwaggons
für
die
Verhüttung
in
Choindez
und
im
Ruhr
-
gebiet
verladen
wurde.
Der
Abbau
wurde
schliesslich
eingestellt,
da
im
Vergleich
zu
südamerikanischen,
gehaltreicheren
Erzen
nicht
mehr
konkurrenzfähig.
Der
Siloturm,
der
an
einem
Sonnenhang
rechterhand
zu
erkennen
ist,
wenn
die
Wanderung von Herznach auf den Chornberg hinaufführt, ist anfangs dieses Jahrtausends in ein Bed & Breakfast und eine Wohnung umgebaut worden.
Herznach
ist
aber
auch
durch
seine
schöne
Barockkirche
bekannt.
Dort
gibt
es
u.a.
einen
Pestsarg
zu
sehen,
einen
Holzsarg,
der
an
der
Unterseite
eine
Klappe
aufweist, so dass er mehrmals verwendet werden kann. Schliesslich ist die schöne, über 1000 Jahre alte Verena
-
kapelle zu erwähnen, die an der Hauptstrasse steht.
Über
die
Sonnweid,
den
Chornberg
und
das
Chorntal
geht
es
hinunter
nach
Oberfrick,
wo
die
Wanderschar
in
der
Braustube
"Tiersteiner
Bräu"
zum
Mittagessen
erwartet
wird.
Heute
gibt
es
ein
Bierfondue,
das
wahrscheinlich
die
wenigsten
kennen.
Es
unterscheidet
sich
von
einem
üblichen
Käsefondue
dadurch,
dass
der
Käsemasse
anstelle
von
Weisswein
Bier
beigegeben
wird
und
oft
dazu
Laugen-
anstelle
von
Weissbrot
dazu
serviert
wird.
Wie
die
Sache
geschmeckt
hat,
können
nur
jene sagen, die dabei gewesen sind.
Nach
dem
Mittagessen
bleibt
nur
noch
eine
halbstündige
Wanderung
hinunter
zum
Bahnhof
Frick,
dem
Hauptort
des
oberen
Fricktals,
ein
Marktflecken
und
bekannt
durch
die
Saurierfunde
in
den
dort
betriebenen
Lehmgruben.
In
der
Nähe
des
Bahnhofs
ist
die
Ziegelei,
resp.
das
Tonwerk
Keller
zu
erkennen,
in
der/dem
aus
Lehm
Back- und Ziegelstein gebrannt wer
-
den (heute vornehmlich Backsteine).
Nach diesem geschichtsträchtigen Wandertag besteigt die Wandergruppe den Regio-Express zurück nach Basel. Hoffentlich hat es allen gefallen.
Der (abwesende) Berichterstatter: Robert Heuberger